Deutsche Brauereien erwarten ein hartes Jahr

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Nach Einschätzung des deutschen Marktführers Radeberger werden die Umsätze 2008 deutlich sinken.

Dass das deutsche Bier deutlich teurer wird, haben wir ja mittlerweile schon erfahren. Da wundert es nicht wirklich, dass die deutschen Brauereien nun mit erheblichen Umsatzeinbußen rechnen. „2008 wird ein Schicksalsjahr der Auslese im deutschen Biermarkt. In diesem Jahr wird sich endgültig die Spreu vom Weizen trennen“, sagte Ulrich Kallmeyer, Chef der Radeberger-Unternehmensgruppe zur Lausitzer Rundschau.

Schon im vergangenen Jahr klagten viele Brauereien, beispielsweise die Bitburger Brauerei , über einen deutlichen Absatzrückgang. Aber nach dem enormen Umsatz im Fußball-WM-Jahr 2006 überraschte das wohl niemanden so wirklich. Dumm nur, dass der nasse Sommer 2007 und die Verteuerung etlicher anderer Dinge des täglichen Bedarfs dann noch dazu kamen. Und nicht zu vergessen der Trend zu Biermixgetränken, der keinesfalls den Verlust bei den klassischen Biersorten auffangen kann.

Nun noch die Preissteigerungen um durchschnittlich einen Euro pro Kasten Bier, dazu das allseits diskutierte Rauchverbot in Braustuben und Kneipen, von dem die Wirte befürchten, dass es die Gäste abschreckt – und das Horrorszenario ist perfekt.

Die Traditionsunternehmen unter den Brauereien befürchten nun einen „wahnsinnigen Aktionismus“ der Billiganbieter, die als einzige permanent ihren Umsatz erhöhen und sich auf die Zugkraft deutscher Discounter verlassen, in deren Regalen sie ihre Produkte meist in Plastikflaschen anbieten.Von den bestehenden Unternehmenskonzepten will dennoch keines der großen Brauereiunternehmen abweichen. Kein Werbekrieg mit dem Mitbewerber, keine Umstrukturierung der PR-Abteilungen und auch keine neue Zielgruppenorientierung. Vielmehr verlassen sich auch die Brauer auf das typisch deutsche Markenbewusstsein. Denn was bei Kleidung, Kosmetik und Autos funktioniert, funktioniert doch wohl auch beim Bier: der Name (und das Image) lockt den Kunden. Und was geht bei Bier schon über „Made in Germany“? Interessant dürften hingegen die Strategien der kleineren Brauereien werden. Biertourismus dürfte hier wohl erst der Anfang sein, um die Kunden zu locken.

3 Kommentare

  1. Kätzchen sagt:

    amen! wenn ich mir noch überlege, wie groß der unterschied zwischen den räumlichkeiten (vergleich münchen-berlin) ist, wie allgemein häufig mieten etc steigen… vielleicht wird das irgendwann vergleichbar mit eiswein/billigwein.. je nachdem, ob derjenige sich zusaufen will oder genießen… *seufz*

  2. Diomira sagt:

    Hey der Artikel ist sehr interessant, Danke!

  3. iguana sagt:

    Na also – ich sehe da keine große Schwierigkeit ein gutes Markenbier für kleines Geld zu bekommen – ich sag nur Oettinger! 😉
    Das gute alte Oetti, ich schwör drauf. Und der Preis ist vollkommen unschlagbar, da kann sogar die „richtige“ Billigplörre aus dem Discounter nicht mithalten.
    Apropos PET – warum zum Henker gibt es Orangensaft bei allen Discountern nur noch in Plasteflaschen???
    Wie?
    Ach ja, ist ja ein Bierblog hier, sorry… 😉

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