Kleine Geschichtsstunde: die ältesten Brauereien der Welt

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Brauenereien? Nicht Brauerei? Ja. -en. Mehrzahl. Es gibt nämlich Verwirrung. Glücklicherweise kann die uns unter’m Strich egal sein, da beide heute noch Bier brauen. Zudem liegen sie ohnehin beide in Bayern, also bleibt’s in der Familie.

Vor ein paar Tagen huschten ein paar Zeilen in einer Zeitung am Rande meiner Aufmerksamkeit vorbei. Irgendwas wegen ältester Brauerei der Welt. Cool, danke ich, das können wir uns mal ansehn. Wo die wohl liegen mag.

Die Antwort ist ernüchternd. Bayern. Beide. Da hat man’s mal wieder. Geht’s um Bier, kommt man um den Weißwurststaat nicht vorbei.

Die Moral? Biergeschichte ist Weiß-Blau.

Natürlich streitet man sich herzhaft über das Thema. Die älteste Brauerei soll ja die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan in Freising sein, aber die Echtheit deren Dokument wird angezweifelt.
Der Bischof Engelberg von Freising soll dem Kloster damals, 1040, die Braugerechtsame, das ihr-dürft-jetzt-Bier-machen, ausgestellt haben. Und seit 1921 ist sie die Bayerische Staatsbrauerei.

Im Gegenzug dazu schlägt sich auch die Benidiktinerabtei in Weltenburg, namentlich Kloster Weltenburg, um den Titel der ältesten Brauerei. Immerhin gibt es die Leuts schon, und da scheint man bedeutend weniger Zweifel zu haben, seit 1050.
Zehn Jahre Unterschied. Knappes rennen.
Dabei hat das Kloster Weltenburg noch einen sehr weltlichen Vorteil. Ihr Dunkles hat ’04 und ’08 den World Beer Award abgeräumt!