Alkoholfrei ist kein echtes Bier, wird nur von Sitzpinklern getrunken und ist überhaupt eine Beleidigung für das Traditionsgetränk Bier. Alles richtig. Das hindert die Welt jenseits des Wertesystems erzkonservativer Stammtische allerdings nicht, dennoch Spaß zu haben.
Und hier ist das alkoholfreie Weizenbier der König im Haus.
Ja. Es schmeckt etwas wässriger. Ja. Es ist etwas weniger bitter, hopfiger.
(Was nun nicht zwingend negativ sein muss, gilt dasselbe doch auch Märzen und Eisbiere.)
Allerdings interessiert das alles ziemlich wenig. Wenn ich ein uriges Echtbier haben will, kaufe ich kein Alkoholfreies. Dann fahre ich 270 Kilometer zur Privatbrauerei hinter’m Hexenhügel nahe der großen Eiche und fülle mir mein handwerklich gebrautes Vollbier aus der Bügelflasche in den Steinhumpen.
Und dazu spiele ich ‚Also sprach Zarathustra‘.
Auf meinem Grammophon.
Alkoholfreies Bier ist eher eine Art Apfelschorle für Erwachsene. Nicht so vollmundig wie das Pure, aber dafür auch weniger schwer, frischer, durstlöschender und viel kompatibler zu 30 Grad im Schatten.
Es wäre also alles gut im Land der Biere, ja, wenn die PR-Menschen in der letzten Kurve dann nicht doch noch dem Klischee erlegen wären.
Wenig Kalorien hat das Alkoholfreie! Macht also schlank, was gut zu wissen ist für figurbewusste Kunden. Und wer figurbewusst ist, ist auch sportlich!
… und in der Regel weiblich.
Womit wir einmal im Kreis gelaufen wären. Herzlichen Dank an alle Werbeagenturen und Brauereien, ohne eure ständige Erinnerung hätten wir es fast vergessen:
Alkoholfreies Bier ist Weiberbier!
Alternativ trinkt man’s einfach trotzdem und ruiniert ihnen die Statistik. 😀
Und wie ich da drauf komme?
Stiftung Warentest hat es sich angeschaut. 😉
Also ich finde alkoholfreies Bier sowieso schon unlecker. Aber als Hefeweiszen, das geht bei mir gar nicht. Klar gesund, isotonisch usw. Trotzdem, ich kriegs nicht runter.