Der Klassiker unter den Bieren: Das Pils(ener) – Teil 2

Wie in Teil 1 versprochen, folgt hier nun der zweite Teil zum Klassiker unter den Bieren 🙂

Wie bereits im ersten Teil erwähnt, existiert auch noch eine andere Theorie, wie das Pils zu seinem Namen kam.

Im Mittelalter wurde dem Bier vielerorts Bilsenkraut zugesetzt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Da die Haltbarkeit aufgrund des Anstiegs des Alkoholgehaltes verbessert wird, wird häufig behauptet, das Bilsenkraut sei zugesetzt worden, um die berauschende Wirkung zu erhöhen. Dies war allerdings nur ein Nebenprodukt. Das Zusetzen von Bilsenkraut verursachte einen enormen Kater und war auch aus anderen Gründen nicht unbedingt empfehlenswert. Als im 15. Jahrhundert der Hopfen in Deutschland eingeführt wurde, wurde das Bilsenkraut durch den Hopfen ersetzt. Allerdings hatte sich laut dieser Theorie zu diesem Zeitpunkt bereits der Begriff „Pils“ oder auch „Pilsner“ durchgesetzt. „Pils“ sei hierbei vom Bilsenkraut abgeleitet worden, welches mancherort auch Pilsenkraut geschrieben wurde (jaja, die chaotische mittelalterliche Schreibweise…)
Spätestens 1516 mit Einführung des reinheitsgebotes hatte es sich dann mit dem Zusatz des Bilsenkrauts. Bier mit Hopfen hieß „Pils nach dem Reinheitsgebot“ und konnte gegen das ursprüngliche „Pils“ mit Bilsenkraut abgegrenzt werden.

Wie dem nun auch sei, vermutlich steckt in beiden Theorien ein Teil der wahren Entstehungsgeschichte. Pils ist jedenfalls heute weltweit eine beliebte Marke. In Deutschland sind die absatzstärksten Pils-Sorten die der Brauerei Krombacher, dicht gefolgt von Bitburger, Warsteiner und Becks. Geschmacklich kommt jedoch keins davon dem Original böhmischen Pilsner nahe. Dies liegt vermutlich daran, dass die Brauereien dem Wunsch der Mehrheit nach einem nur mäßig bitteren Bier nachkommen, um so den Umsatz zu erhöhen oder zumindest stabil zu halten.

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